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Psychische Belastungen entstehen z.B. durch Erfahrungen, die in der Kindheit gemacht wurden und überfordernd für das kindliche System waren. Aber auch andere belastende Erfahrungen, die zu viel waren und vielleicht auch solche, denen wir immer wieder ausgesetzt werden, führen zu innerpsychischen Belastungen, und das bedeutet inneren Stress.

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Trauma ist ein häufig genutzter Begriff, der schon gelegentlich überstrapaziert wirkt; viele jedoch wissen gar nicht, ob sie ein Trauma haben, denn sie funktionieren doch. Aber gerade das Funktionieren kann schon ein Symptom sein, wenn es nicht auch eine Balance gibt, nämlich das nicht-funktionieren-müssen, nicht nur im Kopf zu sein, sondern in Entspannung und somatisches Spüren zu kommen. Trauma kann sich auch in einem vagen Abgeschnittenheitsgefühl oder einer Rückzugstendenz zeigen, nicht mit sich und mit anderen wirklich in Verbindung zu sein, irgendwie neben sich zu stehen.

Kinder haben zwei elementare Bedürfnisse: einerseits nach Bindung und andererseits nach Autonomie. Bindung zu den primären Bezugspersonen, ohne die Überleben nicht möglich ist; Nähe, Geborgenheit, Kontakt zueinander, miteinander in Verbindung sein, sich gesehen und gefühlt fühlen.
Bindung ist für das Überleben wichtiger als Nahrungsaufnahme, das ist das Ergebnis von Forschungen und Studien. Gleichzeitig will sich das Kind in seinem Selbstausdruck, seinen Emotionen erleben, die nach außen drängen. Lebendiger Lebensdruck, Freude, Wut, Aggression, Kraft, nein sagen wollen, lieben wollen, all das drängt zu Ausdruck.

Wenn diese beiden Anteile in Konflikt miteinander geraten, entsteht Stress. Und wie nun entsteht Bindungstrauma? Genau darum geht es in diesem Blogbeitrag.

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Wenn von der Stressachse gesprochen wird, ist damit ein präzise abgestimmtes Zusammenspiel zwischen Psyche, Nerven- und Hormonsystem gemeint, das den Körper in erster Linie zu Kampf- oder Fluchtreaktionen befähigt.
Es kann jedoch zu Erkrankungen führen, wenn eine Dauerschleife inneren Stresses aufrecht erhalten wird, dessen Ursache oft unbewusst ist.

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In diesem Beitrag möchte ich mich dem Begriff Entwicklungstrauma annähern. Mir fällt in meiner Praxis häufig auf, dass die meisten Menschen gar nicht wissen, dass sie betroffen sein könnten, weil sie die Merkmale von Entwicklungstrauma schlichtweg nicht kennen, woher auch?! Die meisten denken, Trauma hat mit Gewalt wie z.B. Krieg, Naturkatastrophen, Überfällen, Unfällen zu tun. Ja, das ist natürlich auch Trauma, genauer gesagt Schocktrauma, ausgelöst durch überwältigende Ereignisse. Entwicklungstrauma ist nochmal etwas anders gelagert, es zeigt sich versteckter.

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Die dunkle Jahreszeit schreitet ihrem Höhepunkt entgegen; unser Körper, unser gesamtes System sehnt sich nach Rückzug, Regeneration, Besinnung, Stille im Aufruhr der Turbulenzen, mit denen wir durch die Geschehnisse in der Welt konfrontiert sind. Jenseits gesellschaftlicher Gewohnheiten und Erwartungen nach gleichbleibender Leistung ist jetzt die Zeit, für uns häufig und immer wieder Ruhepole und Zeiten zu finden, in denen wir unsere Aufmerksamkeit unseren inneren Räumen widmen. In Stille und Achtsamkeit nach innen zu lauschen nimmt uns aus den Tumulten des Außen heraus und nährt uns von innen. Um tiefer in diese innere Ruhe und nährende Stille zu finden, stelle ich in diesem Beitrag Möglichkeiten und Ansätze zusammen.

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Traumatisierungen, die gesamtgesellschaftlich zu sehen sind und uns (fast) alle erfassen, bieten den Nährboden für Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Depressionen, Autoimmunerkrankungen. Traumatisierungen sind nicht nur Folgestörungen von Schocktrauma aufgrund von Unfällen, Krieg, Gewalt, sondern können auch in der Kindheit als Entwicklungstrauma entstehen und inneren Stress erzeugen.

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Langzeitmeditierende Mönche haben es gezeigt und die Auswirkungen ihrer Meditationspraxis sind durch wissenschaftliche Studien belegt: Emotionen wie Mitgefühl, Dankbarkeit, Liebe und Freude, die in der Meditation aktiviert werden, verändern die Struktur des Gehirns grundlegend.

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Dieser komplizierte Wort bedeutet nichts anderes als die zeitliche Variation zwischen zwei Herzschlägen. Unter Entspannung ist das ein rhythmisches Geschehen, gleichmäßig und stabil. Bei psychischen Herausforderungen kommt Unruhe in die Abfolge der Herzschläge, der gleichmäßige Rhythmus weicht starken und unregelmäßigen Ausschlägen. Das kann sichtbar gemacht werden, wenn die Herzratenvariabilität gemessen wird. Aber wir nehmen es auch in uns wahr, denn in solchen Situationen und Momenten geraten wir unter Stress und manchmal sogar in ein Blackout, weil unser klar denkender Verstand, der Neokortex, abgeschaltet ist. Gleichzeitig finden im Körper unterschiedliche Prozesse auch auf hormoneller Ebene statt.

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Die Anwesenheit von ständigem Stress bleibt oft unbemerkt, weil es als das Normalniveau erlebt wird. Wir kennen es nicht anders als dass im Körper immer ein gewisser Antrieb, eine Aktivierung vorhanden ist. Ursache für dieses Geschehen ist ein zu hoch aktiviertes autonomes Nervensystem, und zwar geht es hier um den Sympathikus-Teil des autonomen Nervensystems. Autonom bedeutet, es macht »sein Ding« und unterliegt nicht dem Willen. Der Sympathikus ist zuständig für Aktivierung, Handlungsverstärkung, Mobilisierung. Für Aktion und Antrieb spielt der Sympathikus also eine wichtige Rolle und sogar eine überlebenswichtige, wenn tatsächliche Gefahren drohen, denen wir uns im Kampf stellen oder vor denen wir die Flucht ergreifen müssen.

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In der Psycho-Neuro-Immuno-Endokrinologie weiß man nach jahrzehnterlanger Forschung, dass unsere Psyche, unser Nervensystem, unser Immunsystem und unser Hormonsystem ineinander greifen und untrennbar miteinander verbunden sind. In unserem täglichen Leben zeigt sich das als Schutz und Abwehr von Gefahren. Wir reagieren auf diese Stressoren, indem unser Nervensystem an die Schaltstellen im Gehirn funkt und Hormone ausgeschüttet werden.

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Wir kommen als ein Bündel von physischen Empfindungen auf die Welt und nehmen unser Umfeld durch unsere Sinne wahr und in uns auf: sehen, hören, schmecken, riechen, tasten, Empfindungen von Hunger, Sattsein, Schmerz, Wärme.
In den folgenden Jahren des Heranwachsens wird alles, was im nächsten und weiteren Umfeld erfahren wird, als physische Empfindung erlebt und gespeichert: Ein detailliertes Netz im Körper, das sich im Begreifen der Welt erweitert und den Menschen auf ganz individuelle Weise prägt.

Wir alle neigen dazu, uns über Situationen und Menschen in unserem Leben aufzuregen, uns an unserer Außenwelt mit voller Verve abzureagieren und unter Einsatz aufgebrachter Energie. Meist geschieht das in der – wenn auch meist unbewussten – Absicht, die eigene Ohnmacht, Scham nicht zu spüren und die Verantwortung an die Außenwelt zu delegieren. Aber wir kommen nicht darum herum: alles hat immer mit uns selbst zu tun, wir sind der Dreh- und Angelpunkt in unserem Leben. Der Auslöser liegt im Außen, aber die Ursache in uns selbst und sie hängt zusammen mit unseren verdrängten und verletzten Gefühlen, die sich in der Kindheit gebildet haben, ohne dass wir dazu noch einen Bezug herstellen können. Eine Falle, in die wir gern hineinschliddern. Wenn wir uns jedoch bereitwillig und neugierig forschend hinwenden, diese Wunde annehmen, heilen, sie begreifend integrieren, ermöglicht dieser Prozess mehr Freiheit, Bewusstheit und die Bereitwilligkeit dafür, die Verantwortung für unser Erleben zu übernehmen.