»Zeigt mir, wo ich den Hebel ansetzen kann und ich bewege die Welt.«
Archimedes

Körperpsychotherapeutisches Vorgehen

Bedrohlich erlebte Situationen oder überwältigende Erfahrungen – im Laufe der frühen Kindheit, aber auch viel später – können zu innerem Stress führen, der im Körper gespeichert ist und zum Erleben von Ängsten, Vermeidung, Depressionen, Druck, Überforderung führen kann.

Es können im Laufe der Zeit vielfältige Symptome wie Stressanfälligkeit, Ängste, Depressionen, Wutanfälle, Aggressionen, Ärger, Schlafprobleme, chronifizierte Schmerzen, Bindungslosigkeit, ein Gefühl des Entfremdetseins von sich oder von der Umgebung entstehen. Es ist keine Charaktereigenschaft, aufbrausend oder zurückgezogen zu sein, auch wenn das oft geglaubt wird. Es sind meist Folgeerscheinungen des Erfahrenen.

Situationen, in denen Hilflosigkeit und Überwältigung erlebt wurde wie z.B der Verlust eines Menschen oder des Jobs, gesundheitliche Herausforderungen, überraschende Wendungen im Leben, können überwältigend sein, zu innerer Spannung im System der Psyche und des Körpers und auf Dauer zu Symptomen führen, die häufig nicht mehr mit dem Ereignis in Verbindung gebracht werden.

Spätere Einschränkungen können auch in der Kindheit entstehen, wenn das Baby, das junge Kind nicht unvoreingenommen ohne Eigeninteresse der Bezugsperson gesehen wurde, wenn seine Bedürfnisse nicht zur passenden Zeit richtig verstanden und erfüllt werden. Wenn das junge Kind nicht angemessen gefühlt, begleitet, versorgt wird oder zu früh oder zu lange aus dem geborgenen Umfeld herausgenommen wird; das können zum Beispiel Krankenhausaufenthalte, früher häufig auch Kinderverschickungen, zu früher Beginn für Hort oder Kita sein. Auch die Folgen dieser Ereignisse werden im späteren Alltag von den meisten Menschen nicht mehr in Verbindung gebracht mit der ursächlichen Situation.

Oft ist der Zusammenhang nicht bewusst, wenn später oder sogar viel später z.B. Verhaltensweisen, Ängste oder physische Symptome auftauchen, die emotional oder physisch einschränken. Es scheint kein kausaler Zusammenhang mit dem scheinbar kleinen ursächlichen Erleben zu bestehen.

Im therapeutischen Setting beziehe ich einen körperorientierten sowie ressourcenorientierten Ansatz ein, ein spürendes Gewahrsein, das sehr sanft und kleinschrittig den körperlich-sensorisch erlebten Empfindungen folgt. Der Körper erinnert das, was im mentalen Gedächtnis oft längst ausgeblendet wurde und kann.

In Zeit und Raum gebenden Etappen arbeiten wir uns durch die fragmentierten Ebenen hindurch. Das Belastende und Überwältigende führen wir sanft und schrittweise in die Integration und Bewältigung. Wir landen Stück für Stück wieder tiefer in unserem Körper, können ihn bewohnen und kommen wieder mit uns selbst in Verbindung und ins Vertrauen. Das wird häufig als ein erweiternder Prozess erlebt – eine innere Reise zu sich selbst.

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